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Maria Selina Nitschai erhält zwei renommierte Auszeichnungen

16.7.2025

Gleich zwei bedeutende Preise würdigen in diesem Jahr die herausragende Dissertation von Maria Selina Nitschai, die ihre Promotion am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) unter der Betreuung von Dr. Nadine Neumayer abgeschlossen hat.

Für ihre Dissertation mit dem Titel „Dynamics of the Milky Way Disk and Spectroscopic Analysis of ? Centauri“ erhält sie den Wilma-Moser-Preis der Universität Heidelberg. Ausgezeichnet werden hier jährlich die jüngsten weiblichen Promovenden mit der Abschlussnote summa cum laude in den Naturwissenschaften. Die Auswahl erfolgt fakultätsübergreifend, überreicht wurde die Urkunde von Prodekanin Stephanie Hansmann-Menzemer. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 5.000?Euro verbunden.

Darüber hinaus wurde Maria Selina Nitschai mit einem Otto-Haxel-Preis (first rank, dotiert mit 4.000 Euro) ausgezeichnet. Dieser Preis wird für die besten Dissertationen in den Naturwissenschaften an den Universitäten Göttingen, dem KIT und Heidelberg vergeben – eine besondere Anerkennung im überregionalen Vergleich.

Nitschai hat ihre gesamte akademische Ausbildung im Umfeld von Heidelberg absolviert: vom Bachelor über den Master bis zur Promotion – jeweils bei Nadine Neumayer. Für ihre Masterarbeit forschte sie zwischenzeitlich an der University of Oxford, unterstützt durch ein DAAD Promos- und ein Baden-Württemberg-Stipendium. Bereits in ihrem Studium fiel sie durch ihr hohes Tempo und ihre Zielstrebigkeit auf: Ihre Bachelorarbeit schloss sie besonders zügig ab, um rechtzeitig ihr DAAD - RISE Stipendium für Hawaii antreten zu können.

Seit mittlerweile einem Jahr ist sie außerhalb der Wissenschaft tätig. Eigentlich wollte sie nach der Promotion näher ans Meer – doch bei einer Jobmesse im Haus der Astronomie wurde sie auf ihren heutigen Arbeitgeber aufmerksam: Rohde & Schwarz, mitten im Bayerischen Wald. Dort arbeitet sie im Bereich Netzwerktechnik und Softwareentwicklung – in einem interdisziplinären Team mit Elektronik- und Maschinenbauexpertise. Das hat mit der astronomischen Grundlagenforschung, in der sie sich zuvor mit so fundamentalen Fragen wie der Entstehung unserer Heimatgalaxie oder sogar dem Ursprung des Lebens befasste, wenig zu tun – bietet dafür aber viel Raum für praxisorientiertes Arbeiten, das sie so während ihres Studiums nicht kennengelernt hat.

Etwas Technisches zu machen, das war einer der Gründe für den Wechsel. Und auch die Geduld, die viele wissenschaftliche Kollaborationen erfordern, lag ihr nicht besonders: „Ich wollte etwas ganz Neues ausprobieren. Und was mir nicht so liegt, ist der lange Atem, den es oft im Kontext von wissenschaftlichen Kollaborationen braucht.“
„Ein großer Verlust für die Forschung“, sagt ihre Betreuerin Nadine Neumayer. „Selina war außergewöhnlich zielstrebig, sehr schnell und hat bereits früh mehrere Erstautorinnen-Publikationen veröffentlicht. Solchen Promovierenden begegnet man nicht oft.“

Wir gratulieren natürlich ganz herzlich zu den beiden Preisen und wünschen Selina weiterhin alles Gute – und vielleicht rückt das Meer ja bald doch noch ein Stück näher.

JOHANNA SCHWARZ